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Eva Sauter (© Copyright):

Ausstellung Herbst 2005

Text und Fotos zur Ausstellung in der Galerie Trittligasse, Zürich, 14.September bis 8. Oktober 2005

Bernhard Sauter wurde am 30. März 1941 in Schaffhausen geboren, wo er auch seine Jugendzeit verbrachte. Schon früh zeigte sich bei Bernhard ein Charakterzug, der für sein Leben prägend sein sollte: seine grosse Wissensbegier und Neugier auf alles, was für ihn neu war. Als er in die Schule kam, konnte er bereits lesen. Er hatte es sich selbst beigebracht mit Fragen, Fragen und nochmals Fragen, was dieses und jenes und das bedeute. Früh schon, mit 12 oder 13, wusste Bernhard, dass er einmal Maler werden wolle. Farben, die ihm ein Onkel mitgebracht hatte sowie Klees „Zwitschermaschine“, die im Klassenzimmer hing, hatten eine Initialzündung ausgelöst.

Im Alter von 18 Jahren, noch während der Lehrzeit als Bauzeichner, hatte Bernhard sein erstes Atelier in der Altstadt von Schaffhausen, wo er fortan praktisch seine ganze Freizeit mit Zeichnen und Malen verbrachte. Schon bald wurde es Bernhard aber zu eng in Schaffhausen. Im Herbst 1962 reiste er über Frankreich nach Spanien. In Cordoba, wo er länger blieb, lernte er ein ganz anderes vitaleres Leben kennen – mit Stierkampf, Flamenco, guten Freunden, Tapas-Baren, viel Sonnenschein, aber auch Francos Diktatur, die Nachwehen des Bürgerkriegs in der spanischen Gesellschaft. Kurz, es war die wahrscheinlich prägendste Zeit in seinem Leben.

Zurück in der Schweiz musste Bernhard an einen Broterwerb denken. Er arbeitete zwar bei guten Architekten, es war aber nicht seine Welt. Abends und nachts, an den Wochenenden fand sein eigentliches Leben in seiner Kunst statt. Mitte der siebziger Jahre eröffneten sich Bernhard neue Verdienstmöglichkeiten als Ausstattungsleiter beim Film. Das brachte ihm den Vorteil, dass er nur noch einen Teil des Jahres für andere arbeiten musste, die restlichen drei, vier, fünf oder gar sechs Monate arbeitete er zuhause im Atelier. Bernhard war ein sehr disziplinierter Mensch: früh aufstehen, sehr spät zu Bett gehen und dazwischen ungezählte Stunden im Atelier, das er nur verliess, um einen Kaffee zu trinken oder für eine gemütliche Familienrunde zu Tisch. Ich habe Zeit meines Lebens keinen zufriedeneren Menschen kennen gelernt als Bernhard, wenn er für sich arbeiten konnte. Seine künstlerische Arbeit hat ihn voll ausgefüllt und erfüllt. Nach elf Jahren beim Film, während welcher Zeit über zwanzig Filmausstattungen entstanden sind, entschied sich Bernhard 1987, alles auf eine Karte zu setzen und nur noch für seine eigene Arbeit zu leben. Es blieben ihm noch zehn wunderschöne Jahre, die er voll ausnützte mit Malen, Zeichnen, Radieren und um Skulpturen herzustellen, bis sein viel zu früher Tod seinem erfüllten Leben ein Ende setzte. Die Kunst, sie war sein ganzes Leben, so Bernhards eigene Worte.

Fotos A. Lemmenmeier:

Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier Foto A. Lemmenmeier

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